Begrenzte Nuklearoptionen
engl.: Limited Nuclear Options (LNO)
Die US-amerikanische Nuklearpolitik während der 1970er Jahre zum möglichen Einsatz nuklear-strategischer Waffen der USA außer im Fall eines allgemeinen Atomkrieges basierte auf der Annahme einer begrenzten Nuklearoption (Limited Nuclear Options (LNO)). Bereits seit den 1950er Jahren haben amerikanische Strategieexperten drei allgemeine Zweckbestimmungen für Atomwaffen gesehen:
1. Unterstützung der Ziele US-amerikanischer Außenpolitik,
2. Abschreckung feindlicher Angriffe,
3. Schadensminderung für den Fall, dass die Abschreckung nicht funktioniert.
Für jeden dieser möglichen Fälle wurden Gründe genannt, warum der begrenzte Gebrauch von Atomwaffen wünschenswert wäre:
1. um Verhandlungen mit dem Feind herbeizuführen, bzw. um verhandelbare Positionen zu gewinnen,
2. um Angriffe unterhalb der Ebene eines allgemeinen Krieges durch Drohung mit entsprechenden Reaktionen abzuschrecken,
3. um den Feind nahe zu legen, keine amerikanischen Städte anzugreifen.
Die begrenzten Nuklearoptionen bezogen die Vorplanung von »Paketen« von nuklearen Waffen ein, die gegen feindliche militärische Ziele gerichtet werden konnten. Dazu gehörten beispielsweise Truppen des Warschauer Paktes, Flughäfen, Atomwaffenlager usw. Unter einem »Paket« ist eine Gruppe von Atomwaffen bestimmter Sprengkraft zu verstehen, die in einem begrenzten Zeitrahmen eingesetzt werden können, um taktischen und strategischen Eventualfällen wirkungsvoll zu begegnen. Die Planung von begrenzten Nuklearoptionen war in erster Linie darauf gerichtet, dem US-Präsidenten wirkungsvolle Reaktions-Optionen bei begrenzten sowjetischen Atomschlägen auf die USA zu eröffnen. Die begrenzten Nuklearoptionen waren auch als Abschreckung gegen sowjetische Nuklearangriffe auf Ziele in Westeuropa gedacht. (Quelle: Neuman, Kernwaffen in Europa, Bonn 1982, S. 54ff).
Bearbeitungsstand: September 2007
Siehe auch: Abschreckung
Siehe auch: Sprengkraft
Siehe auch: Warschauer Pakt