BLAIR, Bruce G.
Sicherheitsforscher, 1947-2020
Blair war ein "Missileer" mit Exekutivgewalt über den Start US-Interkontinentalraketen, bevor er sich für eine atomwaffenfreie Zukunft einsetzte.
Dr. Bruce Gentry Blair wurde am 16. November 1947 in Creston, Iowa geboren. Im Jahre 1970 erlangte er einen Bachelorabschluss in Kommunikationswissenschaft an der Universität von Illinois und promovierte 1984 im Bereich der Verfahrensforschung an der Universität Yale. Nach seinem Bachelorabschluss trat Dr. Blair der US Air Force bei. Mit 25 Jahren wurde er dem Posten des „Missile Launch Officer“ zugewiesen und verbrachte zwei Jahre an der Malmstrom Air Base in Montana, wo er die Verantwortung und Exekutivgewalt über 50 „Minuteman" Interkontinentalraketen hatte. Diese Erfahrung prägte Dr. Blair nachhaltig, sodass er sich seitdem für eine atomwaffenfreie Zukunft einsetzte.
Dr. Blair forderte fortan eine Einschränkung der unilateralen Autorität des amerikanischen Präsidenten einen Raketenabschuss zu befehlen, eine Separation der Sprengköpfe von den Trägerraketen und die Demontage der Raketen aus den Abschussanlagen. Dadurch könnte die Fehleranfälligkeit des Prozesses vom Abschussbefehl bis zum Raketenabschuss reduziert und somit das Risiko eines versehentlichen Raketenabschusses minimiert werden.
Dr. Blair arbeitete 13 Jahre am Brookings Institute bevor er das World Security Institute leitete. Zudem ist er Mitbegründer des Think Tanks „Global Zero“.
Im Jahre 1999 wurde ihm der MacArthur Foundation Preis für sein Engagement in der Risikominderung nuklearer Waffen verliehen.
Dr. Blair verfasste diverse Bücher, als sein bekanntestes Werk gilt das 1985 veröffentlichte Buch „Strategic Command and Control: Redefining the Nuclear Threat“. Zudem war er Produktionsleiter der Dokumentation „Countdown to Zero“ im Jahre 2010.
Bruce G. Blair verstarb am 19. Juli 2020 an den Folgen eines Schlaganfalls.
bs (Quellen: Global Zero, New York Times, Washington Post)
Bearbeitungsstand: Januar 2021