Atomwaffen A-Z

MORRISON Philip

1915 - 2005

Morrison war ein Physiker und Wissenschaftskommunikator. Er war an der Entwicklung der ersten Atombombe beteiligt, doch später setzte er sich für Abrüstung und internationale Zusammenarbeit ein, um die Gefahren von Atomwaffen zu mindern.

Philip Morrison wurde am 7. November 1915 in Somerville im US-Bundesstaat New Jersey geboren. Wegen einer Erkrankung an Kinderlähmung benötigte er zeitlebens einen Stock als Stütze. Er studierte Physik und promovierte 1940 bei Robert Oppenheimer. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde er zur Mitarbeit am Manhattan-Projekt verpflichtet. Er war der Mann für die heikelsten Experimente beim Atombombenbau in Los Alamos. Beim ersten Test in der Wüste von New Mexico transportierte er eigenhändig den Plutoniumkern zum Versuchsgebiet. Und Hand legte er auch an die Bombe »Fat Man«, die wenige Wochen später über Nagasaki explodierte. Die atomare Wüstenei, die der US-Physiker kurz darauf vor Ort begutachten musste, verschaffte ihm den »Schock meines Lebens«. Wie so viele seiner Kollegen wurde auch Morrison, der als Student an der Universität in Berkeley nicht zuletzt wegen seines Flirts mit der kommunistischen Partei als Unruhestifter bekannt war, fortan zum heftigen Kritiker atomarer Rüstung und widmete sich nur noch der Forschung und Lehre. Philip Morrison starb am 22. April 2005 in Cambridge, Massachusetts im Alter von 89 Jahren. (Quelle: Der Spiegel, 18/2005 vom 2.5.2005, S. 186)

Bearbeitungsstand: September 2008

Weitere Informationen zur Entwicklung der Atombombe

siehe auch: Fat Man
siehe auch: Los Alamos
siehe auch: Manhattan-Projekt
siehe auch: Nagasaki
siehe auch: OPPENHEIMER J. Robert
 

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