Atomwaffen A-Z

Nike Hercules

Die Flugabwehrrakete Nike Hercules wurde in den 1950er Jahren entwickelt und war zur Bekämpfung massiver Flugzeugeinsätze des Warschauer Paktes vorgesehen. Vermutlich waren ca. 700 Raketen in Europa stationiert. Der Flugkörper erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 3,4 Mach, hatte eine maximale Reichweite von 130 km und konnte Ziele bis in eine Höhe von ca. 30 km bekämpfen. Die Nike Herkules war vorrangig für den atomaren Einsatz konzipiert. Es standen zwei unterschiedliche Atomsprengköpfe zur Verfügung.

Die kleinere Version trug die Bezeichnung B-XS und hatte eine Sprengkraft von ca. 2 Kilotonnen. Die größere Version B-XL verfügte ursprünglich über eine Sprengkraft von ca. 40 Kilotonnen, die in den 1970er Jahren auf ca. 20 Kilotonnen reduziert wurde.

Im Rahmen der Luftverteidigung waren deutsche, französische, belgische und us-amerikanische Verbände in der Bundesrepublik Deutschland stationiert. Ihnen stand die atomare Nike Herkules rund 30 Jahre zur Verfügung. Die Umrüstung auf das nicht atomwaffenfähige Nachfolgemodell Patriot erfolgte von 1987 bis 1989. (LL)

Bearbeitungsstand: Dezember 2008

siehe auch: Gefechtskopf
siehe auch: KT (Kilotonne)
siehe auch: Warschauer Pakt

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