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Neutronenquelle

Ein unverzichtbarer Bestandteil einer kernwaffe ist eine so genannte Neutronenquelle, die die Aufgabe hat, die Kettenreaktion einzuleiten. Jedes Land, das sich Kernwaffen verschaffen will, wird auch versuchen, solche Neutronenquellen zu importieren bzw. selbst herzustellen.

Im Augenblick der maximalen überkritischen Situation (beim Implosionsverfahren maximalen Kompression) müssen Neutronen zugeführt werden, damit überhaupt eine Kettenreaktion in Gang kommt. Bei der ersten Implosionsbombe wurden für diesen Zweck Beryllium- und Polonium-210-Pulver im Innern der Pu-Kukel im richtigen Augenblick miteinander vermischt. Polonium ist ein starker Alpha-Strahler, und durch die Reaktion werden genügend Neutronen erzeugt.

Eine moderne Methode zur Neutronenerzeugung ist ein elektronischer Neutronengenerator mit einem Deuterium-Tritium-Target. Hierbei wird ionisiertes Deuterium auf ein Tritium-Target bei einer Spannung von einigen 100 Kilovolt beschleunigt. Die Vorrichtung muss sich für diesen Zweck in einem Vakuum befinden. (Quelle: Anette Schapers: Kernwaffen der ersten und zweiten Generation, in Rüstungsmodernisierung und Rüstungskontrolle, Baden-Baden 1992, S. 76f.)

Bearbeitungsstand: Dezember 2007

Siehe auch: Alphastrahlen
Siehe auch: Kettenreaktion

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