Atomwaffen A-Z

Lärz

ehem. Atomwaffenstandort, Deutschland

Während der Zeit des Kalten Krieges betrieben die sowjetischen Luftstreitkräfte auf dem Gebiet der damaligen DDR insgesamt sieben aktive Kernwaffenlager im Bereich der Flugplätze Altenburg, Brand, Finsterwalde, Groß Dölln, Großenhain, Lärz und Werneuchen.

Auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz Lärz war die 125. Jagdbomberfliegerdivision der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland mit dem atomwaffenfähigen Flugzeugtyp MiG-27 stationiert. (LL)

Das Kernwaffenlager (KWL) Lärz (53°17'39“N, 12°46'01“O) lag gut 1000 m südlich des gleichnamigen Militärflugplatzes und ca. 95 km südöstlich von Schwerin in Mecklenburg- Vorpommern. Es wurde in der Zeit von 1961 bis 1964 errichtet und gehörte zu den sogenannten Kernwaffenlagern der 1 Generation, die in Brand, Finsterwalde und Lärz errichtet wurden. Sie befanden sich bis zu drei Kilometer außerhalb der Peripherie der Flugplätze. Die Kapazität einer dieser in kostspieliger monolithischer Bauweise errichteten Stahlbetonkonstruktionen (Bunker) lag bei ca. 40 Kernbomben. Dabei handelte es sich vorwiegend um freifallende Kernbomben des heute bekannten Typs „44N bzw. 8U46/0U47“ mit einer Sprengkraft von ca. 5 KT. In den 1980er Jahren erhöhte sich die Lagerkapazität infolge der Miniaturisierung auch bei den Kernwaffen auf ca. 80 Kernbomben pro Objekt. Zum Arsenal zählten in dieser Epoche frei fallende Kernbomben vom Typ RN-40 mit einer Sprengkraft von 30 KT. (Quelle: Fliegerrevue Extra Nr. 22, Atomwaffen in der DDR, September 2008)

Bearbeitungsstand: November 2012

Weitere Informationen über Atomwaffenstandorte in Deutschland

siehe auch: KT (Kilotonne)
siehe auch: Sprengkraft

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