Atomwaffen A-Z

Strategische Triade

engl.: strategic triad

Während des Kalten Krieges entwickelten die USA drei verschiedene Verfahren zum Einsatz ihrer strategischen Nuklearwaffen. Diese so genannte Strategische Triade bestand aus folgenden drei Komponenten:

  • Interkontinentale ballistische Flugkörper (ICBM),
  • U-Boote mit u-bootgestützten ballistischen Flugkörpern (SLBM) und Bomber mit Bomben zum Abwurf,
  • Flugkörper kurzer Reichweite und luftgestützte Langstrecken-Marschflugkörper

Seit der Umstellung der US-amerikanischen Nuklearstrategie ab 2002 wird der Begriff „Neue Strategische Triade“ verwendet. Dahinter verbergen sich eine deutliche Reduzierung der Atomsprengköpfe von ehemals 6000 auf maximal 2200 bis zum Jahr 2012 sowie die Einbeziehung konventioneller Komponenten (Marschflugkörper).

Die Umstellung soll durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

  • Außerdienstnahme der 50 Peacekeeper MX ICBM (jeweils zehn Sprengköpfe);
  • Umrüstung von 4 der 18 Ohio-U-Boote. Jeweils 24 Trident SLBM mit je acht Sprengköpfen werden ersetzt durch jeweils 150 konventionelle Marschflugkörper;
  • Keine atomare Wiederbewaffnung des B-1 Bombers;
  • Reduzierung der Anzahl der auf MIRV-Raketen dislozierten Sprengköpfe, wie zum Beispiel die Umrüstung der 500 Minuteman-III-ICBM von derzeit drei auf jeweils einen Sprengkopf.

Durch die neue US-amerikanische Nuklearstrategie wird die Bedeutung der Atomwaffen reduziert und durch neu entwickelte zusätzliche Fähigkeiten ersetzt, die einen Teil der bisherigen Abschreckungsaufgaben der „alten“ Triade übernehmen sollen. Dadurch bleibt die bisherige strategische Triade aus ICBM, SLBM, und strategischen Atombombern in kleinerem Maßstab erhalten und wird künftig selber Teil einer neuen Triade aus: konventionellen und nuklearen Offensivwaffen; aktiven und passiven defensiven Systemen; einer wiederbelebten Verteidigungsinfrastruktur, die zügig auf neue Bedrohungen reagieren kann. (LL)

Bearbeitungsstand: März 2007

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