Atomwaffen A-Z

Heilbronn-Waldheide

ehem. Atomwaffenstandort, Deutschland

Die Bereitschaftsstellung Heilbronn-Waldheide (49°07’44”N, 09°16’30”O) befand sich etwa 4km östlich der Stadt Heilbronn in Baden-Württemberg. Sie wurde in der Zeit des Kalten Krieges als QRA-Stellung (Quick Reaction Alert)  der US-Armee genutzt. Im so genannten “Camp Redleg” befand sich zunächst von 1969 bis Juli 1983 eine Pershing-IA-Raketenstellung des 81. Field Artillery Regiments der US-Armee mit neun einsatzbereiten Raketen, bestückt mit atomaren Gefechtsköpfen. Die Sprengköpfe vom Typ W50 verfügten über unterschiedliche Kilotonnen(KT)-Werte von 60, 200 oder 400 KT.

Als Folge des NATO-Doppelbeschlusses wurde “Camp Redleg” ab 1983 eine von drei Stellungen in Deutschland, in denen stets einsatzbereite, mit nuklearen Gefechtsköpfen bestückte Pershing-II-Raketen stationiert waren, die innerhalb kürzester Zeit hätten gestartet werden können. Die Sprengköpfe vom Typ W85 verfügten über variabel einstellbare KT-Werte von 5 bis 80 KT.

Von den jeweils 36 stationieren Raketen waren 12 in der QRA-Stellung ständig abschussbereit, 12 weitere wurden auf mobilen Lafetten von LKWs gezogen und konnten beliebig in der Landschaft bewegt werden und nach dem Feuerbefehl des SACEUR (Supreme Allied Commander in Europe) über das mitgeführte Feuerleitstellenfahrzeug abgeschossen werden. 12 weitere Raketen waren in Reserve im Bunker der Basis untergebracht. (LL)

Bearbeitungsstand: Dezember 2009

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