Entwicklung von Atomwaffen
Das Manhattan-Projekt (MED Manhattan Engineer District) der USA ist der Beginn der Entwicklung von Atomwaffen. Ab August 1942, während des Zweiten Weltkriegs, wurde das streng geheime Manhattan Projekt als Sammelbezeichnung für alle Aktivitäten zur Entwicklung einer amerikanischen Atombombe genutzt. Als im Norsk-Hydro-Werk in Rjukan im deutsch besetzten Norwegen eine deutliche Steigerung der Schwerwasserproduktion (Deuterium) festgestellt wurde (ca. 5 Tonnen), erhielt das Manhattan Projekt offiziellen Rang. Aus Gründen der Geheimhaltung wurden die Mittel dafür in Höhe von über 2,5 Milliarden US-Dollar ohne Konsultation des Kongresses bewilligt.
Am 2. Dezember 1942 wurde unter Leitung des italienischen Kernphysikers Enrico Fermi der erste Atomreaktor für eine Kettenreaktion mit dem Ziel der Herstellung einer Atombombe in Betrieb genommen. Der dabei benutzte Kernreaktor war aus Geheimhaltungsgründen unter der Tribüne des Football-Stadions der University of Chicago ("Chicago Pile-1") aufgebaut worden. Darin wurden Uran und Uranoxid mit Graphitblöcken zu einem Meiler aufgeschichtet, in den Kadmiumstäbe eingefahren wurden, die verhindern sollten, dass der Meiler schon während des Aufschichtens aktiv wurde. Beim Herausziehen der Stäbe wurden mehr Neutronen produziert, als das Kadmium auffangen konnte. Damit begann die erste nukleare Kettenreaktion, die das Material zum Bau der ersten Atombomben lieferte.
Zweitweise arbeiteten über 300.000 Personen an dem Manhattan Projekt, aber nur eine kleine Anzahl von Leuten kannte den gesamten Umfang und das letztendliche Ziel der Unternehmungen, für die drei Produktionsstätten in Oak Ridge bei Knoxville (Tennessee) und Hanford bei Pasco (Washington) und Savannah River (South Carolina) geschaffen wurden. Für den Zusammenbau der Atombombe und die Leitung der wissenschaftlichen Forschung baute man in Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico ausgedehnte Laboranlagen und Werkstätten. Leiter des Manhattan Projektes wurde der amerikanische Physiker Robert Julius Oppenheimer.
Der »Trinity«-Test, 16. Juli 1945 - Um 5.30 Uhr Ortszeit erfolgt die erste erfolgreiche Zündung einer Atombombe auf einem Versuchsgelände der Luftwaffe in der Nähe von Alamogordo bei Santa Fe im Bundesstaat New Mexico. Die Sprengwirkung entsprach 20.000 Tonnen TNT (herkömmlichen Sprengstoff) und der Blitz war noch fast 300 km weit zu sehen - der Atompilz türmte sich 12 Kilometer hoch.
Auf die Nachfrage des Kriegsminister Stimson am 31. Mai 1945, was die Atombombe zu leisten vermöge, antwortete Robert Oppenheimer: »Über eine Stadt abgeworfen, deren Menschen gewarnt und in die Bunker geflohen sind, wird sie dennoch 20.000 Menschen töten. Mindestens.«
Sechs Wochen später am 6. August 1945 wird die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen. (Quelle: IPPNW)
Bearbeitungsstand: November 2008
siehe auch: Atombombe
siehe auch: Los Alamos
siehe auch: Manhattan-Projekt