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Isfahan

Die Atomanlage im Zentrum Irans erstreckt sich über ein Areal von ca. 1000 Quadratkilometern. Die Anlage sollte in den 1990er Jahren zunächst in Zusammenarbeit mit China gebaut werden. Auf Druck der USA kündigten die Chinesen einen entsprechenden Vertrag mit Iran im Jahr 1997 wieder. Teheran beendete den Bau schließlich nach eigenen Angaben mit einheimischen Ingenieuren.

In der Anlage wird das aus Wüstenminen gewonnene gelbe Uranoxid – auch »Yellowcake« genannt – in Urantetrafluorid (UF4) und das gasförmige Uranhexafluorid umgewandelt. Diese Urankonversion ist eine Vorstufe der Urananreicherung, bei der das Element so veredelt wird, dass es als Brennstoff für Kraftwerke oder aber für Atomwaffen nutzbar ist.

Im Jahr 2003 stimmte Iran unter internationalem Druck der Aussetzung der Urananreicherung zu. Isfahan wurde von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) versiegelt. 2004 gab die IAEA die Erlaubnis, in Isfahan unter ihrer Aufsicht 37 Tonnen »Yellowcake« zu Testzwecken umzuwandeln. Die Entdeckung eines Tunnelsystems unter der Anlage nährte jedoch Bedenken, der Iran arbeite unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung insgeheim am Bau von Atomwaffen. Die Anlage wurde daraufhin erneut von der IAEA versiegelt. Gegen den ausdrücklichen Protest der IAEA hat Iran die Anlage am 11. August 2005 wieder in Betrieb genommen.

Bearbeitungsstand: Januar 2006

Weitere Informationen zum iranischen Atomprogramm

siehe auch: IAEO
siehe auch: Urananreicherung
siehe auch: Uranhexafluorid
 

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