Atomwaffen A-Z

Umfassender Teststoppvertrag

engl.: Comprehensive Test Ban Treaty (CTBT)

Der umfassende Teststoppvertrag (Comprehensive Test-Ban Treaty, CTBT) ist einer der wichtigsten Verträge im Bereich der nuklearen Nichtverbreitung. Sein Ziel ist die Eindämmung der Neu- und Weiterentwicklung von Nuklearwaffen durch ein rechtlich verbindliches und verifizierbares Testverbot. Wesentlicher Bestandteil des Vertrages ist das zusätzliche Verbot von unterirdischen Atomtests. Der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommene Vertrag liegt seit 1966 zur Ratifizierung durch die Mitgliedstaaten vor. Er tritt erst in Kraft, wenn er von den 44 in Art. 14 des Vertrages genannten Staaten ratifiziert worden ist. Dazu gehören unter anderem auch China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und die USA, die ihre Unterschrift bisher noch nicht geleistet haben.

Obwohl er noch nicht in Kraft getreten ist, leistet der Vertrag durch seine politische Wirkung schon heute einen wesentlichen Beitrag zum Ziel, Nukleartestexplosionen weltweit zu beenden. Alle Unterzeichnerstaaten haben entsprechende Verpflichtungen -vorerst keine Teststopps mehr durchzuführen -erklärt und eingehalten. Durch das einzigartige Überprüfungssystem – einem weltumspannenden Netz von 321 Messstationen, von denen bereits über 60 Prozent in Betrieb sind, können schon heute selbst kleinere unterirdische Nukleardetonationen weltweit nachgewiesen werden. Das Internationale Überwachungssystem besteht aus einem Verbund von Stationen für alle Testmedien (Erdkruste, Atmosphäre, Weltmeere), die mit je einer von vier Verifikationstechniken (Seismik, Radionuklidmessungen, Infraschall und Hydroakustik) ausgestattet sind. (LL)

Bearbeitungsstand: Mai 2008

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