Rainbow Warrior
Protestschiff von Greenpeace
Die „Rainbow Warrior“, ein Fischerei- und Forschungsschiff, wurde 1955 gebaut und ging erstmalig 1978 für Greenpeace auf hohe See. Seither war das Schiff des Öfteren Mittelpunkt von Konfrontationen zwischen Aktivist*Innen und Regierungen gewesen, wo es auch zu Angriffen kam, etwa beim Protest in 1980 gegen das Entladen von japanischem Atommüll zur Wiederaufbereitung im französischen La Hague, wo ein einheimisches Marineschiff die „Rainbow Warrior“ rammte.
In 1985 nahm die „Rainbow Warrior“ Kurs in Richtung Pazifik, denn Greenpeace wollte gegen die dort stattfindenden Atomtests demonstrieren. Die „Rainbow Warrior“ war vom Nordpazifik gekommen und lagerte medizinische Hilfsgüter für die Bewohner*Innen der strahlenverseuchten Pazifikinsel Rongelap. Die Bevölkerung wollte wegen den Auswirkungen radioaktiver Strahlung infolge der durch die Vereinigten Staaten durchgeführten Atomtests auf dem benachbarten Bikini-Atoll in den 50 und 60er Jahren mit Hilfe vom Rainbow Warrior evakuiert werden. Darüber hinaus sollte ihre medizinische Versorgung sichergestellt werden. In Folge der Radioaktivität ist es u.a. vermehrt zu Krebsfällen gekommen. Greenpeace wurde deshalb von der Bevölkerung explizit um Hilfe gebeten, ungefähr 300 Menschen auf eine andere, weniger verseuchte Insel namens Mejato umzusiedeln.
Wenige Wochen später kam es zur Eskalation. Der Kapitän der „Rainbow Warrior“, Peter Willcox, war drei Tage in Auckland, Neuseeland vor Anker gegangen, um anschließend nach Moruroa zu segeln und die dort stattfindenden französischen Atomtests mit dem Schiff zu stören. Am Abend des 10. Julis 1985 befestigten Taucher von außen zwei Magnetminen am Rumpf des Schiffes, während im Innern ein Teil der Besatzung den Geburtstag eines Aktivisten feierte. Die erste Bombe detonierte um 23:38 Uhr. Augenblicke später kam es dann auch zur zweiten Explosion, die das Schiff sofort sinken ließ. Zwölf Besatzungsmitglieder befanden sich an Bord des Schiffes. Elf überlebten - der niederländisch-portugiesische Fotograf Fernando Pereira ertrank jedoch infolge des Anschlags.
Die Spuren der Drahtzieher des Angriffs führten zum französischen Geheimdienst, der die Taten mit dem Ziel, den Protest zu sabotieren, begangen haben soll. Obschon Frankreich anfangs jegliche Verantwortung abstritt, gab die französische Regierung später zu, Kenntnisse über das Attentat gehabt zu haben und zahlte Greenpeace eine Entschädigung von acht Millionen US-Dollar. Es bleibt jedoch bis heute unklar, wer genau hier im Auftrag aus Paris agierte. (mm)
(Quellen:Greenpeace, Spiegel)