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Nordkorea

UNSR-Resolution 2094, Nordkorea provoziert weiter

07.03.2013

Mit Zustimmung aller Mitglieder des UN-Sicherheitsrats (UNSR), inklusive  China, hat dieser am 7. März die Sicherheitsratsresolution 2094 angenommen, die die Sanktionen gegen Nordkorea als Reaktion auf deren dritten Atomtest weiter eskaliert.

Nordkorea hat in der vergangenen Woche auf allen Fronten provoziert: Dem dritten Atomtest des Regimes folgten weitere UN-Sanktionen; auf eine Militärübung der USA und Südkoreas reagierte der jüngste Atomwaffenstaaten mit der Aufkündigung sämtlicher Nichtangriffsabkommen und mit der Drohung eines atomaren Erstschlags gegen Seoul bzw. die USA. Noch gefährlicher wurde das Spiel mit dem Feuer, seit der Norden am 5. März die Hotline nach Südkorea gekappt hat, die ähnlich dem "Roten Telefon" im Kalten Krieg helfen soll, durch einen direkten Kommunikationskanal Überreaktionen zu vermeiden.

Nach dem dritten Atomtest im Februar wurden bereits neue UN-Sanktionen verhängt.  Wie jedes Jahr führen Südkorea und die USA zudem seit März ein zwei Monate andauerndes, gemeinsames Manöver durch, an der über 210.000 Soldaten teilnehmen. Hierauf reagierte Nordkorea wie gewohnt mit martialischer Rhetorik, allerdings berichtete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA auch,  "alle Nichtangriffs-Übereinkommen zwischen Nord- und Südkorea seien aufgehoben"; das rote Telefon zwischen Pjöngjang und Seoul wurde gekappt. Kurz darauf drohte die Nordkorea gar damit, die Kommandozentralen der USA mit einem atomaren Erstschlag anzugreifen und Seoul in ein "Meer aus Feuer" zu verwandeln.

Nicht alle diese Drohungen müssen hundertprozentig ernst genommen werden, da Nordkorea keine atomaren Sprengköpfe besitzt, die so kompakt sind, dass sie auf die Interkontinentalraketen montiert werden könnten. Auch müsste ein sogenanntes ‚Reentry vehicle‘, welches den Sprengkopf aus dem Weltall auf das Ziel zusteuert, erst entwickelt und getestet werden. Es wird gar bezweifelt, ob Nordkorea überhaupt in der Lage wäre, eine funktionstüchtige Atomwaffe auf kurze Distanz zum Einsatz zu bringen, selbst gegen Südkorea. Dennoch stellt die nordkoreanische Rhetorik in der kurzen Abfolge von Tests und Drohungen eine neue Eskalationsstufe dar, auf die die Vereinten Nationen wiederum mit frischen Sanktionen reagierten, welche auch Russland und China mittragen mussten.

Die nach dem Korea-Krieg in den 50er Jahren geschlossenen Nichtangriffsabkommen wurden auch schon des Öfteren gekündigt, ohne dass dem eine militärische Auseinandersetzung gefolgt wäre. Und auch Drohungen gegen Seoul bzw. die USA gehören gewissermaßen zum Standard-Repertoire.

Nichtsdestotrotz zeigt diese heftige, nordkoreanische Rhetorik, dass "rationale" nukleare Abschreckung immer schlechter funktioniert, zumal wenn selbst bitterarme, diktatorische Staaten wie Nordkorea trotz drakonischer Sanktionen durch die internationale Gemeinschaft Atomwaffen erlangen können. Solange Atomwaffen existieren, können weitere Staaten diese erlangen. Nordkoreas Arsenal ist viel zu klein, um heute eine Hürde auf dem Weg zur atomaren Abrüstung darzustellen. Es verdeutlicht aber, wie dringend diese ist. (Quelle: Berliner Zeitung, Tagesschau)

Bild oben: Nukleares Nordkorea. Bild: Zscout370 / gemeinfrei

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