20.02.2015
Nordkorea hat im Januar angedeutet, es werde sich möglicherweise auf ein Atomtest-Moratorium einlassen. Allerdings sei die Voraussetzung für einen Stopp der Tests, dass die USA und Südkorea ihre jährlichen militärischen Manöver aussetzen. Ein entsprechendes Angebot, so meldete die staatliche Nachrichtenagentur KNCA, sei der US-Regierung über die zuständigen Kanäle unterbreitet worden.
Das US-Außenministerium ließ jedoch durch seine Sprecherin Jen Psaki verlauten, dass man das Angebot ablehne und bezeichnete es als „indirekte Drohung“. Jeder weitere Kernwaffentest von nordkoreanischer Seite verstoße gegen geltende UN-Resolutionen. Der letzte fand im Februar 2013 statt und führte zu erheblichen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.
Nordkorea fühlt sich von den gemeinsamen Militärmanövern Südkoreas und der USA provoziert. Hinzu kommt, dass um die 30 000 amerikanische Soldaten im Süden stationiert sind. Seoul und Washington weisen die Vorwürfe der sozialistischen Diktatur regelmäßig mit der Begründung zurück, die Übungen dienten der Verteidigung.
Als Antwort hat Nordkorea seit 2006 drei Tests durchgeführt. Ein erster Anlauf in Richtung Moratorium war bereits 2012 in Form eines Abkommens mit den USA gemacht worden. Die nordkoreanische Führung zog sich jedoch nach kurzer Zeit wieder zurück.
Auch scheint Nordkorea seit Anfang Februar schon wieder einen anderen Kurs zu fahren. Nach eigenen Angaben hat das Land eine hochpräzise Rakete für Schiffsangriffe getestet. Kim Jong Un nutzte den Test für einen Propaganda-Auftritt und ließ Bilder verbreiten, die ihn angeblich bei dem Manöver zeigen. Gleichzeitig berichtete die KNCA, in Kürze werde die gesamte nordkoreanisch Marine mit dem neuen Raketensystem ausgerüstet. jub (Quellen: Deutsche Welle, Spiegel online)
Bild oben: Militärübung „Foal Eagle“ Südkoreas mit den USA, 2009. Foto: US Navy / gemeinfrei
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